Geburt von Leonardo Mateo Noah
Heute habe ich eine Geburtsgeschichte für euch! Die Geschichte liegt mittlerweile ein Jahr zurück- es war genau damals am 22. Dezember, am ersten Abend dieser wunderbaren, intensiven Sonnenuntergänge. Während mein Mann u mein älterer Sohn am Balkon standen, fotografierten und nebenher das Geburtsbecken aufbauten, veratmete ich meine Wehen und nahm das Abendrot nur am Rande wahr. Früher, wenn ich Geburtsberichte von Hypnobirthing Teilnehmerinnen gelesen hatte, die erzählten sie hätten während den Wehen in aller Ruhe auf der Couch Bücher gelesen, dachte ich- die spinnen doch. Zu gut war mir die Geburt meines ersten Sohnes in Erinnerung. Aber es war tatsächlich so. Als um 3 Uhr früh die ersten Wehen begannen las ich tatsächlich, war vollkommen entspannt, kam wunderbar ohne irgend jemanden zurecht. Die Wehen kamen in unregelmäßigen Abständen, meine Hebamme Eva kam sogar noch vorbei um mit Akupunktur die Wehentätigkeit anzuregen. Und so stand ich da und sah mir den Sonnenuntergang an, veratmete meine Wehen und war in ständigem Sms Kontakt mit Eva. Bis zum Blasensprung um 18:45 Uhr hatte ich nicht das Gefühl sie zu brauchen. Als sie um 19:15 Uhr kam, war es, als käme eine Freundin zu Besuch. Es war entspannt und angenehm und ich hatte trotz Wehen keine wirklichen Schmerzen. HypnoBirthing sei Dank! Mein Sohn brachte mir all seine Kuscheltiere und plünderte die Naschbox, bevor er sich entschloss doch lieber zur Oma zu fahren. Nun war es noch entspannter, Eva hörte regelmäßig die Herztöne des Babys ab und war sehr, sehr verständnisvoll wenn ich während einer Wehe konzentriert atmete und auf Fragen nicht Antwortete. Mein Mann befüllte inzwischen das Becken mit Wasser, Eva war bei mir. Im Hintergrund lief unsere "Geburtsplaylist". Noch konnte ich in den Wehenpausen gut lachen, so halbnackt auf der Couch sitzend, mit Handtuch zwischen die Beine geklemmt. Es war um die Zeit, als mein bester Freund meinen Sohn zur Oma brachte und uns "eine schöne Geburt noch" wünschte, als das Lachen in dezentes Fluchen überging. Um 20:45 Uhr konnte ich endlich ins warme Wasser, die Wehen waren intensiver und ich veratmete sie laut. Mein Mann kam zu mir ins Becken und unterstützte mich. Noch nie waren wir uns so nah wie in diesen Momenten. Nicht unbedingt körperlich, eher geistig, emotional. Wenn ich mir schwer tat, in den Wehen "bei mir" zu bleiben, mich auf die Atmung zu konzentrieren, dann sah ich ihm in die Augen und hielt mich dort fest. Es war ein so heftig intensiver Moment, dass er bis heute in mein Gedächtnis gebrannt ist. Eva- Maria kam als zweite Hebamme. Mittlerweile hatte ich das Gefühl einen Druck zu verspüren. Ich musste weinen. Ich hatte keine Lust mehr, es war anstrengend, es war nervig, es war öd, ich wollte einfach nicht mehr. Das Baby sollte endlich raus kommen oder drinnen bleiben. Hauptsache es war vorbei. "Es" der Geburtsvorgang. "Es" die Anstrengung. Einfach "es". Nicht die Schmerzen. Die hielten sich durch die HypnoBirthing Atmung wirklich im Rahmen. Eva meinte, dieses "keine Lust mehr haben" wäre gut. Und ich wusste im Prinzip von den Kursen, dass es normal war, dieses Gefühl zu haben. Aber im Moment war einfach alles doof. Ich hatte das Bedürfnis mich umzudrehen und quasi im Vierfüßler über den Beckenrand bebeugt da zu hängen. Die Wehen wurden stärker. Ich schrie nicht, aber brummte laut in ein Handtuch. Wenn alles vorbei war, würde ich bestimmt heiser sein. Ich fluchte ausgiebig und genoss die Ausnahmesituation. Kalte Tücher im Nacken taten wunderbar gut und hielten mich im "jetzt". Mein Mann drückte gegen mein Steißbein während den Wehen und es tat gut. Er war da, ich fühlte ihn und gleichzeitig hatte ich meinen Freiraum. 3 Stunden nach dem Blasensprung trat somit der Kopf aus. Es tat weh, aber ich wusste, ich konnte es aushalten. In Minutenabständen kamen Nase, Mund und Kinn heraus. Ohne jede Wehe. Der ganze Kopf rutschte einfach so heraus. Mein Mann erzählte mir fasziniert, was er beobachtete. Ich streichelte den Kopf unseres Babys. Noch war es fremd. Und gleichzeitig fast da. Da die letzte und wichtigste Wehe auf sich warten lies, musste Eva das Baby kurz vor der endgültigen Geburt heraus ziehen. Und so kam am 22.12. um 22:12 unser Kind zur Welt. Es war ein Junge. Unser Leonardo Mateo Noah. Unser erstes gemeinsames Kind, da mein großer Sohn aus einer früheren Beziehung ist. Das Gefühl- unbeschreiblich. Dass es vorbei war- unfassbar. Leo war da. Endlich. Es war weit nach 2 Uhr früh, als Eva und Eva-Maria heim fuhren. Bis dahin wurden Leo und ich versorgt, es wurde getratscht, die Geburt reflektiert. Immer wieder lobten sie, wie gut ich es gemacht hätte. Das tat sehr gut. Auch während der Geburt machten beide immer wieder Mut und sagten, wie gut ich es machen würde. Luka lernte seinen kleinen Bruder gleich am nächsten Tag kennen. Es gab wohl in dem Moment keinen stolzeren 6 jährigen als ihn. Bis heute sind die beiden ein Herz und eine Seele. Die berühmte Eifersucht gab es nie. Klar ist der kleine Bruder manchmal lästig, vor allem weil er alles in den Mund steckt. Aber sonst könnte ich mir auch keinen besseren großen Bruder für Leo vorstellen. Luka liebt Leo und passt mit einem Verantwortungsgefühl auf ihn auf, das er in seinem Alter gar nicht haben sollte. Und mein Mann unterstützt mich wo es geht, vor allem wenn die Nächte mal wieder sehr durchwacht waren. Wir stillen noch, vor allem nachts und genießen es. So, das wars jetzt! Wahnsinn, wie ein Jahr vergeht..
Ach ja.. zwischen Presswehen, Fluchen und Verschnaufen mussten Eva und Eva- Maria auch noch unsere beiden Katzen füttern. Die Kleine fand die Malerfolie, mit der das Becken ausgelegt war, toll. Schon mal gepresst, während ein Katzenkind sich in ein raschelndes Plasikbällchen verwandelt?
Heute habe ich eine Geburtsgeschichte für euch! Die Geschichte liegt mittlerweile ein Jahr zurück- es war genau damals am 22. Dezember, am ersten Abend dieser wunderbaren, intensiven Sonnenuntergänge. Während mein Mann u mein älterer Sohn am Balkon standen, fotografierten und nebenher das Geburtsbecken aufbauten, veratmete ich meine Wehen und nahm das Abendrot nur am Rande wahr. Früher, wenn ich Geburtsberichte von Hypnobirthing Teilnehmerinnen gelesen hatte, die erzählten sie hätten während den Wehen in aller Ruhe auf der Couch Bücher gelesen, dachte ich- die spinnen doch. Zu gut war mir die Geburt meines ersten Sohnes in Erinnerung. Aber es war tatsächlich so. Als um 3 Uhr früh die ersten Wehen begannen las ich tatsächlich, war vollkommen entspannt, kam wunderbar ohne irgend jemanden zurecht. Die Wehen kamen in unregelmäßigen Abständen, meine Hebamme Eva kam sogar noch vorbei um mit Akupunktur die Wehentätigkeit anzuregen. Und so stand ich da und sah mir den Sonnenuntergang an, veratmete meine Wehen und war in ständigem Sms Kontakt mit Eva. Bis zum Blasensprung um 18:45 Uhr hatte ich nicht das Gefühl sie zu brauchen. Als sie um 19:15 Uhr kam, war es, als käme eine Freundin zu Besuch. Es war entspannt und angenehm und ich hatte trotz Wehen keine wirklichen Schmerzen. HypnoBirthing sei Dank! Mein Sohn brachte mir all seine Kuscheltiere und plünderte die Naschbox, bevor er sich entschloss doch lieber zur Oma zu fahren. Nun war es noch entspannter, Eva hörte regelmäßig die Herztöne des Babys ab und war sehr, sehr verständnisvoll wenn ich während einer Wehe konzentriert atmete und auf Fragen nicht Antwortete. Mein Mann befüllte inzwischen das Becken mit Wasser, Eva war bei mir. Im Hintergrund lief unsere "Geburtsplaylist". Noch konnte ich in den Wehenpausen gut lachen, so halbnackt auf der Couch sitzend, mit Handtuch zwischen die Beine geklemmt. Es war um die Zeit, als mein bester Freund meinen Sohn zur Oma brachte und uns "eine schöne Geburt noch" wünschte, als das Lachen in dezentes Fluchen überging. Um 20:45 Uhr konnte ich endlich ins warme Wasser, die Wehen waren intensiver und ich veratmete sie laut. Mein Mann kam zu mir ins Becken und unterstützte mich. Noch nie waren wir uns so nah wie in diesen Momenten. Nicht unbedingt körperlich, eher geistig, emotional. Wenn ich mir schwer tat, in den Wehen "bei mir" zu bleiben, mich auf die Atmung zu konzentrieren, dann sah ich ihm in die Augen und hielt mich dort fest. Es war ein so heftig intensiver Moment, dass er bis heute in mein Gedächtnis gebrannt ist. Eva- Maria kam als zweite Hebamme. Mittlerweile hatte ich das Gefühl einen Druck zu verspüren. Ich musste weinen. Ich hatte keine Lust mehr, es war anstrengend, es war nervig, es war öd, ich wollte einfach nicht mehr. Das Baby sollte endlich raus kommen oder drinnen bleiben. Hauptsache es war vorbei. "Es" der Geburtsvorgang. "Es" die Anstrengung. Einfach "es". Nicht die Schmerzen. Die hielten sich durch die HypnoBirthing Atmung wirklich im Rahmen. Eva meinte, dieses "keine Lust mehr haben" wäre gut. Und ich wusste im Prinzip von den Kursen, dass es normal war, dieses Gefühl zu haben. Aber im Moment war einfach alles doof. Ich hatte das Bedürfnis mich umzudrehen und quasi im Vierfüßler über den Beckenrand bebeugt da zu hängen. Die Wehen wurden stärker. Ich schrie nicht, aber brummte laut in ein Handtuch. Wenn alles vorbei war, würde ich bestimmt heiser sein. Ich fluchte ausgiebig und genoss die Ausnahmesituation. Kalte Tücher im Nacken taten wunderbar gut und hielten mich im "jetzt". Mein Mann drückte gegen mein Steißbein während den Wehen und es tat gut. Er war da, ich fühlte ihn und gleichzeitig hatte ich meinen Freiraum. 3 Stunden nach dem Blasensprung trat somit der Kopf aus. Es tat weh, aber ich wusste, ich konnte es aushalten. In Minutenabständen kamen Nase, Mund und Kinn heraus. Ohne jede Wehe. Der ganze Kopf rutschte einfach so heraus. Mein Mann erzählte mir fasziniert, was er beobachtete. Ich streichelte den Kopf unseres Babys. Noch war es fremd. Und gleichzeitig fast da. Da die letzte und wichtigste Wehe auf sich warten lies, musste Eva das Baby kurz vor der endgültigen Geburt heraus ziehen. Und so kam am 22.12. um 22:12 unser Kind zur Welt. Es war ein Junge. Unser Leonardo Mateo Noah. Unser erstes gemeinsames Kind, da mein großer Sohn aus einer früheren Beziehung ist. Das Gefühl- unbeschreiblich. Dass es vorbei war- unfassbar. Leo war da. Endlich. Es war weit nach 2 Uhr früh, als Eva und Eva-Maria heim fuhren. Bis dahin wurden Leo und ich versorgt, es wurde getratscht, die Geburt reflektiert. Immer wieder lobten sie, wie gut ich es gemacht hätte. Das tat sehr gut. Auch während der Geburt machten beide immer wieder Mut und sagten, wie gut ich es machen würde. Luka lernte seinen kleinen Bruder gleich am nächsten Tag kennen. Es gab wohl in dem Moment keinen stolzeren 6 jährigen als ihn. Bis heute sind die beiden ein Herz und eine Seele. Die berühmte Eifersucht gab es nie. Klar ist der kleine Bruder manchmal lästig, vor allem weil er alles in den Mund steckt. Aber sonst könnte ich mir auch keinen besseren großen Bruder für Leo vorstellen. Luka liebt Leo und passt mit einem Verantwortungsgefühl auf ihn auf, das er in seinem Alter gar nicht haben sollte. Und mein Mann unterstützt mich wo es geht, vor allem wenn die Nächte mal wieder sehr durchwacht waren. Wir stillen noch, vor allem nachts und genießen es. So, das wars jetzt! Wahnsinn, wie ein Jahr vergeht..
Ach ja.. zwischen Presswehen, Fluchen und Verschnaufen mussten Eva und Eva- Maria auch noch unsere beiden Katzen füttern. Die Kleine fand die Malerfolie, mit der das Becken ausgelegt war, toll. Schon mal gepresst, während ein Katzenkind sich in ein raschelndes Plasikbällchen verwandelt?